Golden Tractor goes to Fernwehpark

In dieser Rubrik NEWS finden Sie Besuche, Events und Aktivitäten im und um den Fernweh-Park, bei denen es nicht direkt um Stars und Schilderübergaben geht, die aber so interessant sind, dass wir Ihnen diese nicht vorenthalten möchten.

24.07.2021: “Ich hol den Klaus mit dem Traktor ab…”

Am Donnerstag Abend, 21.30 Uhr, klingelte bei Fernwehpark Initiator Klaus Beer das Telefon. Da Klaus um diese Zeit nicht mehr rangeht – Klaus: “Ich bin den ganzen Tag in Sachen Fernwehpark online, powere ohne Ende, mache, tue, maile, telefoniere – aber irgendwann muss Schluss sein. Irgendwann ist auch bei mir mal die Luft raus…” Dann noch eine zusätliche What´s App Nachricht an Erika, die Klaus unbedingt animieren soll, doch mal auf sein Handy zu schauen. “Ich also zuerst etwas unwirsch, genervt, dann aber unendlich froh, doch darauf reagjert zu haben. Denn dort war zu lesen: “Ich habe da jemand kennengelernt. Er kommt morgen Abend in den Fernweh-Park.” Es war Anderl Berger, Ex-Frontman der Austro Pop Band “S San mir”, die bereits mit einem Grußschild in der Sparte der erfolgreichen regionalen Bands im “Signs of Fame” vertreten sind.

Klaus: “Nur gut, dass ich das doch noch gelesen habe. Denn: Der Mensch kommt nicht mit dem Auto, nicht mit dem Fahrrad, auch nicht mit einem Hubschrauber, wie es bei Reiner Meutsch schon mal der Fall war, sondern – mit einem Traktor.”

Klaus fuhr in den Fernweh-Park. Und plötzlich stand er vor ihm. Ein Mann, 67 Jahre, blaues Hemd, mit Strohhut und lächelte Klaus an: “Ich bin der Werner…”  Es war Sympathie auf den ersten Blick. Und nachdem Klaus dann noch sein Fahrzeug gesehen hatte, war es um ihn geschehen. Ein Traktor, mit goldener Kühlerhaube – und hinten dran eine Box, die normalerweise zum transportieren von geschlagenen Holz geschaffen war. Jetzt ausgelegt mit Schlafsack, Kopfkissen, zwei Koffer, einen für Klamotten, der andere für Essen (“ich lebe von der Supermarkt Tüte…”). Mehr braucht er nicht, der Werner Riegler zum Übernachten. Nur noch einen Schlauch für die Luftzufuhr – und darüber eine Plastikplane gegen den Regen. Fertig. Damit hat er alles für die Nacht.

WERNER REGNER kommt aus Lauf bei Pegnitz, war Landwirt, verkaufte alles und macht nun das, für das er früher nie Zeit hatte. Er fährt durch die Lande mit einem Fahrzeug, mit dem er früher immer auf seinem Gehöft und Feldern unterwegs war. Mit einem Traktor. Es ist ein italienischer Same Dorado. Damit war auch manchmal mit seinen “Bulldog-Freunden-Verein” Moritzberg unterwegs. “Doch das war zu stressig, man musste immer Rücksicht nehmen auf die anderen. Wenn ich ich alleine unterwegs bin, bin ich viel flexibler, freier”.

Und so ist das nun schon seine 4. Tour. “Vorher habe ich mir ganz Bayern angesehen. Diese Tour nun führt mich nach Thüringen. Endziel ist Jena”. sagt er. Dort trifft er dann auch seine Frau, verbringt noch ein paar schöne Tage mit ihr. 8 Wochen war er dann auf seinem “goldenen” Traktor unterwegs, erzählt er. “Früher war der mal blau, dann habe ich die Kühlerhaube golden gespritzt.” Doch auffallen will er damit gar nicht. Denn Werner ist ein sehr bescheidener Mann. “Ich habe nichts, ich bin nichts”, sagt er. Die Fotos, die Klaus Beer von ihm macht, sind ihm eher peinlich.

Was er bislang schon angesehen hat? “Ich suche mir wochenlang, ja monatelang vorher schon die Sehenswürdigkeiten an der geplanten Strecke heraus. War in Weiden, in Windischeschenbach, ich interessiere mich für Museen, war im “Porzellanikum” in Selb und habe dann im Gerätemuseum in Arzberg-Bergnersreuth Andreas Berger getroffen, der dort an der Kasse saß. Wir haben uns sofort angefreundet. Ist ein dufter Kerl. Und als dieser von meinem Vorhaben erfuhr, hat Anderl mir gleich vorgeschlagen, den Fernweh-Park in Oberfranken zu besuchen. Doch den hatte ich mir schon selber ausgesucht bei der Recherche der Touristenattraktionen an der Strecke. Der Anderl hat mich nur noch mehr heiß gemacht…”  Klaus: “Es ist völlig klar, dass die Beiden sich auf Anhieb verstanden, denn die sind wie aus einem Holz geschnitzt. Sympathie auf den ersten Blick – gut, dass es so etwas noch gibt in unserer leider so kalten, unmenschlichen Zeit…” 

Und so steht Werner nun vor Klaus, der ihm auf die Schnelle erstmal im Telegrammstil die Ideologie und Botschaft des völkerverbindenden Friedensprojekts nahebringt. Und ihn dann auch zu dem Grußschild von “S san mir” führt und natürlich auch zu seinem “Kollegen”, den “Trecker-Willi” oder auch “Deutz-Willi” genannt, der beim Grand Opening des NEUEN Fernweh-Parks am 18. Mai 2018 mit seinem Trecker auf die Showbühne des Amphitheaters fuhr und neben Hollywoodstar Elke Sommer und anderen berühmten und bekannten Prominenten der Hingucker der Eröffnungsfeierlichkeit war.

Einkehr im “Fernweh-Haisla”

Was für ein wunderschönes Zusammentreffen. Es ist so, als würde man sich schon ewig kennen. Klaus ist begeistert, erzählt seiner Frau davon und man beschließt, sich am anderen Morgen um 8.45 Uhr nochmal im Fernweh-Park zu treffen und dann im nahen “Fernweh-Haisla” auf einen Kaffee einzukehren. Wegen Corona wird leider im Moment noch kein Frühstücksbuffet angeboten, soll es aber geben, wenn es die Pandemie zuläßt. Klaus: “Gerade für so spontane Begegnungen und den Wunsch, mit den Fernwehpark-Gästen schnell mal wo einzukehren, ist das “Fernweh-Haisla” einfach ideal, da man vom Fernweh-Park bis dorthin nur ein paar Schritte braucht…”

Freunde in Australien

Zuvor aber gab´s nochmal einen Bummel durch den jetzt morgendlichen Fernweh-Park, bei ganz anderem Licht. Jetzt liegt auch die “Australien-Neuseeland-Sektion” in der Sonne, die exotischen Schilder aus down under leuchten um die Wette. Und Werner erzählt, dass er Freunde in Australien hat – ja, und vielleicht schicken die mal ein paar Schilder, um damit die Australia-Schilderreihen zu ergänzen…

Begeisterung bei “Um Himmels Willen” und “Rosenheim-Cops”

Und Werner ist begeistert von den Schauspielern zweier ganz besonderer Fernsehserien, deren signierte Star-Schilder unter den über 400 Stars und prominenten Persönlichkeiten aus Musik, Film, TV, Bühne und Sport im “Signs of Fame” zu sehen sind. Von Janina Hartwig aus der Serie “Um Himmels Willen” und von “Frau Stockl” alias Marisa Burger von den “Rosenheim-Cops”. “Da sahen wir bislang jede Folge”, sagt Werner und auch Klaus und Erika Beer beteuern, dass diese beiden TV-Serien auch zu ihren Lieblingssendungen im deutschen Fernsehen zählen. “Auch wir lassen keine aus.” 

Klaus: “Leider lief vor kurzem von “Um Himmels Willen” die letzte Folge. Aber bei den “Rosenheim Cops” haben wir nach Joseph Hannesschläger (leider verstorben) und Marisa Burger bereits die Zusage von drei weiteren Hauptdarstellern, von Max Müller (spielt den Polizisten Michi Mohr), von Igor Jeftić (spielt Kommissar Sven Hansen) und von Alexander Duda (verkörpert den Polizeidirektor Gert Achtziger). Ihre geplante Aufnahme in die “Signs of Fame” zieht sich jetzt schon über ein Jahr hin, da es in den Bavaria Filmstudios München-Geiselgasteig strenge Corona-Sicherheitsauflagen für Presse und sonstige PR-Aktionen gibt, was ja auch richtig ist. Wir hoffen aber, dass das Treffen im Herbst stattfinden kann, Ich stehe da in engem Kontakt mit dem sehr netten Produzenten der TV-Serie und warte nur noch auf dessen “Go”. Die drei Star-Schilder sind wie gesagt schon lange fertig und stehen zum Signieren bereit…” 

Eigentlich wollte Werner um 9.15 Uhr mit seinem Traktor den Fernweh-Park verlassen, um bei den heutigen sommerlichen Temperaturen von satten 27 Grad ein erfrischendes Bad im Untreusee zu nehmen. Dann soll es weitergehen nach Bad Steben, in die Therme. “Da ich Sonntag nie fahre, bleibe ich dann dort.”

Als Erika und Klaus nach einer Runde über die Felder oberhalb des Fernweh-Parks hinunter zum Perlenradweg, der von Tschechien kommend in Oberkotzau auf den Saaleradweg trifft, wieder im Fernweh-Park ankommen, ist es Mittag. 11.45 Uhr. Uns sie staunen nicht schlecht: der “goldene” Traktor steht noch immer da. Leuchtet in der Sonne. Sie treffen Werner nochmal im “Fernweh-Haisla”, wo er sich mit Erika und Klaus vor der Weiterfahrt einen Hamburger schmecken lässt. Denn er konnte sich vom Fernweh-Park nicht losreißen, drehte Runde um Runde durch die  Schilderreihen und entdeckte immer wieder etwas Neues…

Die Lust des Reisens

Wie er überhaupt darauf gekommen ist, mit dem Traktor zu reisen? fragt Klaus. “Ich habe mal bei den  Bulldog-Freunden Verein einen Lichtbildervortrag über Nepal gesehen, das hat mich begeistert. Ich mache aber keine Fernreisen. Ich war nur einmal auf Mallorca und in Israel”, sagt der bekennende Christ, der in Klaus und Erika Glaubensbrüder gefunden hat. “Ja, und seitdem möchte ich auch unterwegs sein, halt auf andere Art und Weise und Reisezielen”. Und fügt schmunzelnd dazu: “Ich reise immer zu dritt. Neben mir sind immer zwei Schutzengel. Einer würde nicht reichen. Denn der bekäme bei mir Burnout.”

Und wie schaut´s mit Pannen aus?” “Oh, da gibt`s natürlich immer mal wieder welche”, sagt er. “Aber irgendwie passierten die dann dort, wo in der Nähe eine Reperaturstelle für Landmaschinen war. Ich fühle mich einfach behütet.” Muss er auch, denn von seiner Schlafbox nach Aussen trennt ihn nur eine leichte Plastikfolie. Vorhänge sind da auch keine. Von aussen kann jeder sehen, dass da jemand drin schläft. “Aber meistens ist die Folie ja sowieso beschlagen. Aber ich habe bisher nur nette Leute getroffen.” Das ist Werner wichtig zu sagen und betont es gleich mehrmals.

Und als er erfährt, dass Weltenbummler Klaus Beer seit 40 Jahren mit der Filmkamera  mit seiner Filmproduktion Terra Film die Welt bereist lädt er ihn gleich zu sich nach Lauf ein. “Du musst bei uns unbedingt einen Deiner Filme zeigen”. Und Klaus schlägt vor, dort seine neueste Filmproduktion “Shooting Wild West – Traumlandschaften im Visier” zu präsentieren. “Ich komme gerne, brauche nur einen geeigneten Vortragssaal”, sagt Klaus. Und Werner verspricht, sich danach umzusehen und einen Vortrag zu organisieren.

Dann wandert sein Blick über den Summa-Park mit den Wohnmobilstellplätzen, der zu bestausgestattesten und schönsten in Deutschland zählt. Die Wiesen dort sind teilweise naturbelassen, ein Biotop. Nicht umsonst hat man vorhin im Fernweh-Park einen Reiher seine Kreise über den Schilderreihen ziehen sehen.  “Ich war heute um fünf Uhr schon auf. Habe den Sonnenaufgang genossen und den Singen der Amseln zugehört. Es war wunderschön…” schwärmt Werner.

Klaus und Erika Beer haben sich sehr gefreut, Werner kennenlernen zu dürfen und wünschen ihm weiterhin eine wunderschöne Reise und Gottes Bewahrung entlang der Strecke zu all seinen Zielen mit seinem goldenen Trecker.

Fotos: Klaus Beer / Erika Beer

2 Gedanken zu „Golden Tractor goes to Fernwehpark

  • 25. Juli 2021 um 12:18
    Permalink

    Lieber Klaus, ich freue mich so über diesen Bericht.
    Werner und ich haben uns sehr gut angefreundet, gerade weil wir aus dem selben Holz geschnitzt sind.
    Ich wusste das meine Nachricht bei dir nicht nur ankommt, sondern auch dein Herz zu Werner öffnet.
    Werner schreibt ein Buch und deshalb bin ich mir sicher, daß auch wir darin vorkommen werden.
    Danke das Erika und Du ihn auch mit offenen Armen empfangen habt.
    Das bedeutet Frieden und dafür steht ja auch der Fernwehpark.
    Euer Anderl
    Sänger für Austro Pop

    Antwort
    • 26. Juli 2021 um 13:57
      Permalink

      Lieber Anderl,
      ja, das stimmt, Ihr beide seid wie aus einem Holz – wir waren uns auf Anhieb sympathisch. Du als Sänger bei der tollen Austro Pop Band “S san mir! und Werner mit seinem “golden tractor”, um damit die Natur hautnah zu bereisen. Danke für den Tipp und die Zusammenführung mit ihm. Solche Menschen und Idee braucht das Land… das sind die so liebenswerten Geschichten rund um den Fernweh-Park, neben dessen Stars und Events…

      Antwort

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