VORSCHAU 2025: Günter Wallraff

Dies ist eine besondere Geschichte und Begebenheit zur Aufnahme eines Stars in die „Signs of Fame“, geschuldet durch nicht vorhersehbare Vorkommnisse.

Begeistert zugesagt, mit der Signierung eines Grußschildes und seinen Handabdrücken in Ton symbolisch die Hand zu heben gegen Rassismus und für eine friedvollere Welt, hat der bekannte Journalist und Schriftsteller GÜNTER WALLRAFF.

Zur Durchführung der Aktion zu seiner Ehrung wollte er bereits im Jahre 2020 in den Fernweh-Park nach Oberkotzau kommen. Doch durch einen schweren Fahrradunfall mit anschließender Reha sowie die dann folgende Corona-Pandemie musste sein Besuch immer wieder verschoben werden.

Ende März 2024 erfolgte eine neue Anfrage an den Journalisten, da Fernwehpark Initiator natürlich immer wieder einen möglichen Termin für ein Treffen suchte. Klaus: „Günter Wallraff ist für mich ein sehr großes Vorbild. Er legt seit Jahrzehnten den Finger in die Wunde von Dingen, die nicht gut sind auf der Welt – wie es der Fernwehpark auch tut. Und viel mehr noch: Sich einschleicht bis ins Mark des Unguten und von dort aus aufdeckt, anprangert, das Schlechte zur Besserung zu bringen versucht – und es ihm auch gelingt. Chapeau Günter Wallrauf. Danke dass es Sie gibt. Danke dass wir Sie haben.“

Und so rief Klaus Beer den rastlos getriebenen Journalisten an und erfuhr, dass dieser aus verschiedenen Gründen im Moment doch nicht in den Fernweh-Park kommen könne. Aber Klaus Beer einludt, ihn in Köln zu treffen. Klaus würde das sofort tun, doch das ist auf Grund fehlender finanziller Mittel des Fernweh-Park Vereins im Moment nicht möglich. Denn das Benzingeld für die weite Strecke mit notwendiger Übernachtung in Köln für 3 Leute der Fernweh-Park Crew kann im Moment nicht geschultert werden.

Doch allein durch die Zusage von Günter Wallraff, gerne mitmachen zu wollen ist die Grundlage für seine Aufnahme in die „Signs of Fame“, zumal auch sein Star-Schild schon lange produziert ist. Es fehlt nur noch das persönliche Treffen und die Signierung des Schildes sowie die Handabdrücke in Ton.

Fazit: GÜNTER WALLRAFF gilt mit seinem OK als offiziell im „Signs of Fame“ verwewigt. Es fehlen „nur noch“ die offiziellen Fotos dazu. Beer: „Normalerweise machen wir es in dieser Form nicht. Doch auf Grund der Umstände, auch gesundheitlicher Art des Geehrten, haben wir keinen Einfluß auf das Geschehen mit dem im Moment fehlenden, dazu geltenden Prozedere und müssen hier Ausnahme machen.“

Sollte in der nächsten Zeit Günter Wallraff dem Fernweh-Park doch nicht einen Besuch abstatten können, fahren wir nach Köln, um dort seine Ehrung und die damit verbundene Aktion durchzuführen. Voraussetzung dazu jedoch ist, dass sich ein Sponsor findet und das entsprechende Budget dafür vorhanden ist…

Sobald das Teffen stattgefunden hat, sehen Sie hier die große Bilder- und Stimmungsstory.

Kurzbiografie: 

HANS-GÜNTER WALLRAFF, geb. 1942 in Burscheid, deutscher investigativer Journalist und Schriftsteller, ist durch seine Underground-Reportagen über diverse Großunternehmen, eine große deutsche Tageszeitung und verschiedene Institutionen bekannt geworden, für die er sich stets der Methoden des investigativen Journalismus bediente. (Defination: „Investigare“‚ aufspüren‘, genauestens untersuchen‘, setzt eine langwierige, genaue und umfassende Recherche vor Veröffentlichung voraus. Themenschwerpunkte sind in der Öffentlichkeit als skandalträchtig angesehene Vorgänge aus Politik oder Wirtschaft. (lt. Wikipedia).

Günter Wallraff wurde durch seine besonderen Recherchemethoden, bei denen er sich meist mit anderer Identität in das Umfeld des Reportage-Ziels einschleuste, international bekannt. So entstanden Dokumentationen in Büchern und TV-Beiträgen, die aufgrund von hautnahen, persönlichem Erleben soziale Missstände anprangerten.

Die Biografie von Günter Wallraff mit Lebe, Wirken und seinen Arbeiten auch nur annähernd zu schildern und dabei nicht den Rahmen dieser Kurbiografie zu sprengen, ist schier unmöglich. Deshalb entnehmen Sie bitte seine ausführliche Biografie  seiner eigenen Homepage oder Wikipedia.

Bei seiner Einberufung zur Bundeswehr 1963 bereits, versuchte er mit verschiedenen Aktionen, seine vorzeitige Entlassung zu provozieren. Als sein Antrag abgelehnt wurde, weigerte er sich zehn Monate, ein Gewehr in die Hand zu nehmen. Seine Erfahrungen dazu dokumentierte er und kündigte, unterstützt von Heinrich Böll, das Veröffentlichen eines Bundeswehrtagebuchs an. Daraufhin bot man ihm Freistellung gegen Veröffentlichungsverzicht an, was Wallraff jedoch ablehnte.

Wegen „Entwicklung individualistischer pazifistischer Überzeugung“ als Soldat sei er „dauernd verwendungsunfähig“ und würde „auch im Verteidigungsfall nur als Versager auftreten“, laute schließlich das Resumee der Bundewehr gegenüber seiner Person  Seine Erfahrungen veröffentlichte Wallraff 1964 zunächst in der damaligen Jugendzeitschrift „Twen“ (1964) und später, 1982 und 1994, in zwei Buchausgaben. 

Die ersten Reportagen

Zwischen 1963 und 1965 war Wallraff als Arbeiter in diversen Großbetrieben tätig. Die Gewerkschaftszeitung „Metall“ druckte 1965 erste Reportagen ab, mit denen er erstmals Aufsehen erregte. Er arbeitete für das Hamburger Abendecho, dann für die Zeitschrift „pardon“ und ab 1968 für die Zeitschrift „konkret“.

Trotz so genannter „Wallraff-Steckbriefe“ in den Chefetagen der von ihm „besuchten“ Unternehmen, mit denen andere Personalbüros vorgewarnt werden sollten, konnte er seine Recherchen unerkannt fortsetzen, da er stets eine andere Identität annahm. So erschienen 1969 „13 unerwünschte Reportagen“, für die er beispielsweise in die Rolle eines Alkoholikers in einer psychiatrischen Klinik, eines Obdachlosen, eines Studenten auf Zimmersuche sowie eines potenziellen Napalmlieferanten schlüpfte. Weiter ermittelte er in div. Betrieben zum persönlichen Erleben und Aufdecken evtl. Misstände  undercover als Arbeiter.

Protest, Folter und Gefängnis in Griechenland

Als Delegierter des „Ausschusses Griechenland-Solidarität“ kettete sich Wallraff am 10. Mai 1974 an einen Lichtmast auf dem Syntama-Platz in Athen und verteilte Flugblätter. Auf denen kritisierte er das Terrorregime der griechischen Militärdiktatur. Er wurde festgenommen und im Hauptquartier der Sicherheitspolizei gefoltert, bis er seine Identität preis gab. Nach seiner Verurteilung zu 14 Monaten Einzelhaft kam er in das Gefängnis in Korvdallos.

Es folgten weitere Recherchen in israelischen Kibbuzim und in einem syrischen Ausbildungslager. Nach der Ausbürgerung von Wolf Biermann aus der DDR bot ihm dieser vorübergehend bei ihm ein Zuhause.  Daraufhin wurden Wallraffs Bücher in der DDR aus dem Vertrieb genommen. Auch durfte er dort nicht mehr einreisen.

Anti-Zeitungs-Triologie

Im Jahre 1977 arbeitete Wallraff dreieinhalb Monate lang als Redakteur bei der einer großen bekannten  Tageszeitung in Hannover. In dem Bestseller „Der Aufmacher. Der Mann, der bei „…“ Hans Esser war“ schildert er seine Erfahrungen in der Lokalredaktion.  1979 erschien das Buch „Zeugen der Anklage. Die „…“-Beschreibung wird fortgesetzt„, 1981 folgte „Das …-Handbuch“, das als eine Art juristischer Ratgeber für Geschädigte zu verstehen ist.

Ab 1983 arbeitete Wallraff zwei Jahre lang als türkische Gastarbeiter namens Ali Levent Sinirlioğlu bei verschiedenen Unternehmen. Außerdem nahm er an klinischen Studien im Bereich der Pharmaforschung teil. Seine Erfahrungen beschrieb er in dem Buch „Ganz unten“, das in Zusammenarbeit mit mehreren Mitautoren entstand. Der Dokumentarfilm „Ganz unten“ erschien 1986. Das Buch wurde in Deutschland bislang über fünf Millionen Mal verkauft und in 38 Sprachen übersetzt. Es ist damit das erfolgreichste deutsche Sachbuch seit 1945.

Weitere verdeckte Recherchen

Bereits in den 1990er Jahren recherchierte Wallraff in Japan als iranischer Arbeiter. Die dazugehörige Reportage fand im japanischen Fernsehen große Aufmerksamkeit. Es folgten weitere verdeckte Recherchen. So verkaufte er in einem Callcenter Systemlotto-Scheine und prangerte die Arbeitsmethoden der Auftraggeber an. Im November 2007 strahlte das ZDF den Dokumentarfilm „Bei Anruf Abzocke“ aus.

Weiter veröffentlichte er  den Artikel „Unser täglich Brötchen“ in dem er in neben der schlechten Bezahlung die Arbeitsbedingungen,  Sicherheitsmängel und Hygienezustände in einer Großbäckerei kritisierte, in der er 2008 einige Wochen ebenfalls unter falschem Namen arbeitete.  

Zusammenarbeit mit Buch-Bestseller Autor Richard Brox

Von Dezember 2008 bis Februar 2009 recherchierte Wallraff in Obdachlosenunterkünften unter anderem in Köln, Frankfurt a/Main und Hannover und machte selbst „Platte“, um die Lebensbedingungen von Menschen ohne festen Wohnsitz zu untersuchen. Dabei arbeitete er mit dem Obdachlosen RICHARD BROX zusammen, der bereits im „Signs of Fame“ des Fernweh-Parks in der Rubrik „Schriftsteller“ vertreten ist. Wallraff und Brox arbeiteten bei Brox-Bestseller „Kein Dach über dem Leben“ zusammen.

Schwarz auf Weiß

Im Herbst 2009 erschien mit dem Film „Schwarz auf Weiß – eine Reise durch Deutschland“ die nächste Undercover-Reportage von Günter Wallraff. Er hatte diesmal sein Äußeres mit Hilfe einer Maskenbildnerin zu dunkler Hautfarbe verwandeln lassen. Monatelang tourte er als der Somalier Kwami Ogonno mit einem Kamerateam quer durch Deutschland und entdeckte auf vielen Stationen seiner Reise latenten oder offenen Rassismus.

Günter Wallraff unterstützt – wie auch der Fernweh-Park, als Botschafter die Initiative „Respekt! Kein Platz für Rassismus“. Zudem ist der Fernweh-Park Pate der Wunsiedler Jean-Paul Hauptschule „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“

RTL-Produktionen – „Wallraff-TV-Sendungen“

Am 30. Mai 2012 wurde eine Wallraff-Sendung unter dem Titel „Günter Wallraff deckt auf! Der neueste Fall des Undercover-Spezialisten“ ausgestrahlt. Am 17. Juni 2013 folgte eine weitere Sendung unter dem Titel „Team Wallraff – Undercover-Reporter decken auf“. Im April/Mai 2014 folgte eine Serie von drei Sendungen, die wegen einer Reportage zu einer bekannten Imbiss-Kette ein großes Medienecho erreichte. (Quelle: Wikipedia)

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