Radsternfahrt zum Fernweh-Park: „Radfairkehr für alle“

In dieser Rubrik NEWS finden Sie Besuche, Events und Aktivitäten im und um den Fernweh-Park, bei denen es nicht direkt um Aufnahmen von Stars in die “Signs of Fame” oder um Schilderübergaben geht, für die es eigene Rubriken gibt – die aber so interessant sind, dass wir Ihnen diese nicht vorenthalten möchten.

23.04.2023: Radsternfahrt des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs mit Botschaft

Am Sonntag, den 23. April 2023, war der Fernweh-Park im Markt Oberkotzau das Endziel einer Radsternfahrt des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Dieser befragt alle zwei Jahre Radfahrerinnen und Radfahrer bundesweit nach den Radelerfahrungen, die sie in ihren Heimatstädten machen. Deshalb war dies nicht nur eine „normale“ Ausflugstour, sondern die Radler aus Hof, mit auch einer Teilnehmerin aus Plauen, fuhren mit einer Botschaft, nämlich für den Radentscheid Bayern. Und warben damit für den Ausbau besserer Fahrradwege.

Los ging`s mit der Frühlings-Fahrradtour um 11.00 Uhr am Kugelbrunnen in Hof und auf der Straße mehr oder weniger saaleparallel etwas 9 km bis zum Fernweh-Park in Oberkotzau, mit kleiner Abschlußkundgebung.

„Die Radfahrer demonstrierten dafür, dass sich die Rahmenbedingungen massiv verbessern müssten, damit alle sicher und entspannt radeln können. Deshalb fordert der ADFC ein Radfahrergesetz, das den Rahmen für rasche Verbesserungen schafft. Um das zu erreichen, strebt er ein Volksbegehren an: den „Radentscheid“. Ob es dazu kommt, entscheidet der Bayerische Verfassungsgerichtshof“, heißt es in einem Bericht der Frankenpost vom 25.04.2023.

Im Gepäck hatten die Radler auch ein großes Transparent mit der Aufschrift „Radfairkehr für alle“, das sie bei einem Gruppenfoto im Amphitheater vor der Panorama-Schilder-Weltkulisse ausrollten. Maria Foltyn: „Wir radeln zum Spaß, aber auch für eine bessere und vor allem sichere Fahrradinfrastruktur – dafür strampeln wir heute…“

Nach einer kurzen Einweisung zu dem Friedensprojekt über die Idee, Entstehung und Ideologie des völkerverbindenden Friedensprojekts und zugleich Touristenattraktion in Oberfranken und darüber hinaus durch Fernwehpark Initiator Klaus Beer gab es noch einige Fotos, z.B. auch vor der Australien-Schilderkulisse, bevor es dann zur Stärkung weiter ging zum Besuch des Oberkotzauer Frühlingsmarktes am Plärrer.

Radentscheid für Bayern

Die begeisterte Radfahrerin Maria Foltyn (im Bild allein) informiert weiter dazu: An diesem Sonntag waren allein um München über 18.000 Menschen für das Volksbegehren „Radentscheid Bayern“ auf den Fahrrädern, bayernweit noch viele mehr. Wir als Lokalgruppe Hof und Landkreis haben uns mit unserer klitzekleinen Frühlingstour eingereiht. Denn wir sind alles Menschen, die sich einem Verkehrsmittel verschrieben haben, das umwelt- und klimafreundlich ist, leise, steuerfrei, wenig Platz auf Straße und wenig Parkraum braucht, die Fitness und das Immunsystem fördert, vor allem auf den kurzen Alltagswegen der ideale Baustein für die Verkehrswende ist – und in der Realität viel zu wenig beachtet und gefördert wird. Deshalb fahren wir und unsere Mitstreiter für ein Radverkehrsgesetz mit folgenden Zielen:

  • >25 % Radverkehrsanteil bis 2030
  • Bedarfsgerechte, sichere und komfortable Radwege
  • Vision Zero im Straßenverkehr (= 0 Verkehrstote)
  • Vorrang für den Umweltverbund (praktikable Verknüpfung von ÖPNV, Fuß- und Radverkehr)
  • Mehr Radschnellverbindungen
  • Sorgfältige Abwägung der Flächenversieglung

Website zum Volksentscheid: https://radentscheid-bayern.de/

Hintergrund zum Volksbegehren (aus offizieller PM)

„Das Bündnis Radentscheid Bayern hatte von Juni bis Oktober 2022 100.000 Unterschriften für die Zulassung des Radl-Volksbegehrens gesammelt, vier Mal mehr als erforderlich. Ende Januar 2023 wurde der Zulassungsantrag eingereicht. Kurz darauf kündigte Ministerpräsident Markus Söder an, ein eigenes Radgesetz erlassen zu wollen – obwohl die CSU die Forderungen des ADFC nach einem Radgesetz zuvor jahrelang abgelehnt hatte. Anstatt das Volksbegehren zuzulassen, verwies das Bayerische Innenministerium den Antrag des Radentscheid Bayern am 10. März 2023 an den Bayerischen Verfassungsgerichtshof. Der Verfassungsgerichtshof hat jetzt bis spätestens 12. Juni Zeit, die Einwände des Innenministeriums gegen den vorgelegten Gesetzentwurf des Bündnisses zu prüfen und zu beurteilen.

Die Initiator:innen des Volksbegehrens sind optimistisch, dass der Verfassungsgerichtshof die Zulässigkeit bestätigt und es noch vor der Landtagswahl zum Volksbegehren kommt. Nichtsdestotrotz hat die CSU durch die Ankündigung, schnellstmöglich ein eigenes Radgesetz zu erlassen, einen Wettlauf gestartet. Die vom Radentscheid Bayern geforderte Beteiligung, wie es in Berlin und NRW erfolgte, lehnt sie ab.“

Fotos: Klaus Beer

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